A! wie Ausgebrannt

Oder Ausgeflammt?

Ich hatte 2011 ein Burnout.

20 Jahre Werbung & Marketing, Festanstellung, Führungskraft nahmen damit ein Ende.

Das muss nicht immer so sein, aber es war meine Wahl. "Burn out" bedeutet ausgebrannt sein. Was ausbrennt ist das Feuer, welches du in dir trägst. Das Feuer, das aufflammt wenn man mit Freude lebt und das klein und kleiner wird, wenn dir Freude und der Sinn verloren gehen, wenn du gegen dich selbst lebst im blanken Funktionieren und Anpassen. Bei mir passierte das ohne dass ich es wahrnehmen konnte. Ich hatte den Sinn verloren, aber auch mich selbst. Ich war so sehr in meinem täglichen Tun zwischen meinem Führungsjob, den ich in 30 Stunden bewältigen wollte, Wickelkommode, Kindergarten und leer gelaufen, dass ich gar nichts mehr spürte. Mein Leben schien nach Außen hin top & glücklich zu sein, aber für mein Feuer war es luftleer geworden.

Noch zu meinem 40. Geburtstag war ich total stolz auf mich, was ich alles erreicht hatte. Neben einem super Job für den ich jahrelang tatsächlich mit Begeisterung auch durch das Feuer ging, waren da ein Traummann, 2 süße Kinder und ein eigenes Haus, was wir uns leisteten. Viele Gründe um zu feiern.

Aber etwas stimmte nicht mehr. Etwas Neues wartete auf mich.

Das wurde mir erst bewusst über den Wink meines Körpers.

Und so wurde das Burnout der Neuanfang von etwas komplett Neuen.

Anna Rischke

Ich hatte Glück, dass ich nachdem ich entschieden hatte mich aus meinem Job zu lösen zunächst durch meine Berufsunfähigkeitsversicherung getragen wurde. Der Anmeldeprozess dafür war sehr mühsam, aber wurde schließlich bewilligt. Ende 2016 empfand mich der Gutachter wieder tüchtig genug um wieder ins Karriererad einzusteigen. Für mich fühlte es sich an als würde man mir das sichere Trapez wegziehen. Ich war mittlerweile selbstständig und ein Zurückgehen kam überhaupt nicht mehr in Frage.

Tatsächlich war ich mir nicht sicher wie stressresistent ich wirklich bin. Immer wieder hatte ich Hörstürze erlebt. Meine Rechtsanwältin legte mir daher nahe Einspruch zu erheben auf die Einstellung der Zahlung. Ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich will, einen Prozess zu gehen in dem ich immer wieder beweisen muß "berufsunfähig" zu sein. Ich hatte ohnehin das Gefühl dass allein das Wort "berufsunfähig" mich zurückhält und mir das Gefühl gibt nicht richtig loslegen zu können. Ich wägte ab und entschied mich schließlich es nicht zu tun auch wenn es um relativ viel Geld ging. Sie munterte mich auf mit den Worten, das mein Anspruch nicht verloren geht.
Ich hätte bis Ende 2019 Zeit.

Diese Entscheidung war der Moment, wo ich mich wirklich entschied ANZUFANGEN.

Heute bekam ich eine Email von meiner Anwältin mit den Worten:

"Liebe Frau Rischke, jetzt ist Ihre Akte über eine routinemäßige Wiedervorlage wieder auf meinem Tisch. Ich hatte Ihnen schon damals gesagt, dass die alten Ansprüche Ende des Jahres 2019 verjähren werden. Wir müssten also in diesem Jahr klagen, wenn sich Ihre alten Leiden wider Erwarten verschlechtert haben sollten. Ich war gerade auf Ihrer Webseite und es sieht glücklicherweise nicht danach aus. Also vergessen Sie die Nachfrage oder geben Bescheid, wenn ich helfen kann und muss."

Und ich antwortete ihr:

anna-rischke-quote

"Mir geht es richtig gut.
Ich werde darauf verzichten und danke Ihnen für ihre stets tolle Beratung!!"

✨☀️

Ich teile das um Mut zu machen. Es gehört einiges dazu eine Profession aufzugeben. Es gehört einiges dazu wieder Anfänger zu sein. Das Komfortable aufzugeben. Und: Es lohnt sich.

Seit meiner Entscheidung vollkommen anzufangen hatte ich nie wieder einen Hörsturz. Ich bin mittlerweile in meiner Selbstständigkeit etabliert und eine Adresse wenn es um Neuanfänge geht beruflich oder mit mehr innerer Kraft. Ich glaube daran, dass es nie spät ist sich neu zu erfinden.

Wie glücklich bist du gerade auf einer Skala von 0-10?

Wenn du dir weniger Punkte als 7 gibst, dann lass uns gerne miteinander sprechen.

Du hast immer eine Wahl.

Herzlichst Anna

Hinterlassen Sie einen Kommentar